[518] Querétaro (spr. ke-), einer der südlichen Hochlandstaaten Mexikos, zwischen San Luis Potosi, Hidalgo, Mexiko, Michoacan und Guanajuato, 11,638 qkm mit (1900) 228,489 Einw. (19,6 auf 1 qkm), gehört dem innern mexikanischen Tafelland an und besteht aus Hochflächen, die von kahlen Hügeln und bewaldeten Bergzügen durchzogen sind. Der bedeutendste Fluß ist der Platé (zum Panuco), der die Grenze gegen Hidalgo bildet. Das Klima ist gemäßigt und gesund, an vielen Orten herrscht aber Wassermangel. Hauptprodukte sind: Mais und Zucker, Silber, Quecksilber, Kupfer, Malachit und Antimon; Braunkohle, Eisen, Zinnober und Edelsteine sind vorhanden. Berühmt ist der große Silbererzgang El Doctor. Die gleichnamige Hauptstadt, 1912 m ü. M., liegt inmitten von Gärten, an der Mexikanischen Zentralbahn, hat 15 Kirchen, darunter eine Kathedrale, einen Regierungspalast, Krankenhaus, Irrenanstalt, höhere Schule, Theater, alte berühmte, 27 m hohe Wasserleitung (Cañeria), schöne Anlagen, zwei große Baumwollfabriken, Wollfabriken und (1900) 33,152 Einw., darunter viele Mestizen und Indianer. In der Nähe eine Sühnekapelle für Kaiser Maximilian (s. d. 11). Q., ursprünglich eine Niederlassung der Otomi, ward 1536 von den Spaniern erobert. Hier bestätigte 29. Mai 1848 der Kongreß den mit den Vereinigten Staaten geschlossenen Frieden von Guadalupe-Hidalgo, und hier wurde 19. Juni 1867 der Kaiser Maximilian kriegsrechtlich erschossen. Vgl. Kählig, Geschichte der Belagerung von Q. (Wien 1879).