Rätĭkon

[616] Rätĭkon, Gebirgszug der Algäuer Alpen (s. Karte »Tirol«), hängt durch das Schlapiner Joch mit den Silvrettaalpen zusammen und erstreckt sich an der Grenze von Vorarlberg und der Schweiz zwischen den Tälern der Landquart und Ill nordwestlich bis zum Rheintal. Die wichtigsten Gipfel des hauptsächlich aus Kalk bestehenden Gebirges sind: Mädrishorn (2830 m), Sulzfluh (2824 m), Drusenfluh (2835 m), Scesaplana (2969 m), Zimbaspitze (2645 m) und Falknis (2566 m). Die Jochübergänge sind meist schroffe, spaltenartige Einschnitte in 2100–2400 m Höhe zwischen plateauartigen Bergen, darunter: Schlapiner Joch (2200 m), Antönier Joch (2375 m), Plasseggenjoch (2345 m), Drusentor (2350 m), Schweizertor (2151 m), Barthümmeljoch (2309 m), Saminajoch (2376 m) und Luciensteig (714 m). Abgesehen von zwei kleinen Gletschern an der Scesaplana und der Sulzfluh, ist das Gebirge nicht vergletschert. Vgl. Waltenberger, Die Rätikonkette, Lechtaler und Vorarlberger Alpen (Ergänzungsheft zu »Petermanns Mitteilungen«, Gotha 1875); Tarnuzzer, Der geologische Bau des Rätikongebirges (Chur 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 616.
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