Räucherung

[628] Räucherung, Behandlung eines Körpers mit Dämpfen oder Gasen, um ihn damit zu imprägnieren und zu konservieren (Fleischräucherung, s. Räuchern des Fleisches), zu bleichen (Schwefeln), zu desinfizieren (Chlorräucherung), zu parfümieren etc. Früher waren Räucherungen mit wohlriechenden Stoffen, wie Benzoe, Gewürze, Weihrauch etc., auch mit Kaffeebohnen, Wacholder, Essig, sehr gebräuchlich, teils als Liebhaberei, teils zum Zweck der Verbesserung der Luft. Man weiß jetzt, daß diese Räuchermittel den übeln Geruch nur maskieren, die Luft aber nicht reinigen und daher schädlich sind. Zu desinfektorischen und therapeutischen Zwecken (Rauchbad) sind die Räucherungen kaum mehr gebräuchlich, doch hält sich das Schwefeln der Fässer noch in den Weinkellereien. Pflanzen räuchert man zur Vertreibung der Blattläuse und Wohnräume, Keller, Höhlungen zur Vertreibung andrer schädlicher Tiere. Über R. als Kultushandlung s. Rauchopfer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 628.
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