Raeburn

[565] Raeburn (spr. rēbörn), Sir Henry, schott. Maler, geb. 4. März 1756 in Stockbridge bei Edinburg, gest. 8. Juli 1823 in Edinburg, kam zu einem Goldschmied in die Lehre, begann dann Bilder zu kopieren und widmete sich schließlich der Bildnismalerei. Durch eine reiche Heirat unabhängig geworden, ging er nach London, dann auf den Rat von Reynolds nach Italien, kehrte nach zweijährigem Aufenthalt in die Heimat zurück und schwang sich hier zum begehrtesten Bildnismaler auf, der vor allem von dem schottischen Adel mit Aufträgen überschüttet wurde. 1814 wurde er in die Akademie berufen, 1822 in den Adelstand erhoben, 1823 zum Hofmaler ernannt. Neben Reynolds und Gainsborough steht er als der dritte große Bildnismaler seiner Zeit. Kraftvolle Auffassung, harmonische Verschmelzung saftiger Farben zu einem tiefen Gesamtton und eine an Velazquez und Frans Hals erinnernde Breite des Vortrags zeichnen seine Werke aus, die Offiziere, Landbarone in der malerischen schottischen Tracht, adlige Damen, aber auch Geistliche, Gelehrte und Leute aus dem Volke darstellen. Seine hauptsächlichsten Werke befinden sich in den Galerien zu Edinburg und Glasgow, in der Londoner Nationalgalerie und National-Porträtgalerie und in englischen Privatsammlungen, zwei im Louvre, eins in Dresden etc. Vgl. Armstrong, Sir Henry R. (Lond. 1901); Pinnington, Sir Henry R. (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 565.
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