[703] Regenbogenschüsselchen (Scutellae Iridis), schüsselförmige, meist kleine, aber ziemlich dicke, etwa 7,5 g schwere, vorrömische Münzen aus Gold oder Goldsilberlegierung, deren Prägung eine Schlange mit Mähne, einen Widder oder Vogelkopf, Stern, Halbmond, Kugeln, Drachen, Ringe, Halsreifen etc., aber keine Schrift zeigt. Auf der Rückseite finden sich häufig gegen den Rand verlaufende Strahlen. Diese nach Streber wahrscheinlich von Kelten, die vor den Germanen ihre Sitze in der Schweiz, Südwestdeutschland und Böhmen gehabt hätten, geprägten Münzen wurden bisher nur im südlichen Bayern, in der Rheinpfalz, in Württemberg, Elsaß, Graubünden, Böhmen und Hessen gefunden, nach alter Sage dort, wo der Fuß des Regenbogens oder Himmelsringes (daher in Bayern Himmelsringschüsseln) auf der Erde gestanden. Der nördlichste Fundplatz ist Marburg in Hessen. Wahrscheinlich gab die öftere Bloßlegung solcher Münzfunde durch Gewitterregen Anlaß zur Entstehung der weitverbreiteten Sage. Vgl. Streber, Über die sogenannten R. (Münch. 186162).