Ruysbroeck

[341] Ruysbroeck (spr. reusbruk), Jan van, Mystiker, geb. 1294 in Ruysbroeck bei Brüssel, gest. 2. Dez. 1381 in Groenendael, seit 1318 Kaplan an der St. Gudulakirche in Brüssel, zog sich im Alter von 60 Jahren mit mehreren Freunden in das unweit Waterloo gelegene Augustinerkloster Groenendael zurück und starb als dessen Prior. Seine Mystik, die ihm den Beinamen Doctor ecstaticus erwarb, gab sich als praktisch-sittliche besonders kund in seinem freimütigen Tadel der Veräußerlichung der Kirche und der Werkheiligkeit. Von R. angeregt, ward Gerhard Groot (s. Groot 1) der Stifter der Brüder des gemeinsamen Lebens. Ruysbroecks Schriften, unter denen die bedeutendsten sind: »De vera contemplatione«, »De septem gradibus amoris«, »Die Zierde der geistlichen Hochzeit« (deutsch mit zwei andern Schriften von Lambert, Leipz. 1901), sind teils in lateinischer, teils in niederländischer (flämischer) Sprache geschrieben. Vgl. A. van Otterloo, Johannes R. (Amsterd. 1874; 2. Ausg., Haag 1896); Auger, De doctrina et meritis Joannis van R. (Löwen 1892); de Vreese, Bijdrage tot de kennis van het levenen de werken van Jan van Runsbroec (Genf 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 341.
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