Saccheri

[362] Saccheri (spr. ßackēri), Girolamo, Mathematiker, geb. 5. Sept. 1667 in San Remo, gest. 25. Okt. 1733 in Mailand, trat 1685 in den Jesuitenorden und war dann Lehrer an verschiedenen Jesuitenkollegien, seit 1697 in Pavia, wo er auch an der Universität eine Professur der Mathematik bekleidete. In seinem Hauptwerke: »Euclides ab omni naevo vindicatus« (Mail. 1733), dessen Bedeutung erst Beltrami 1889 hervorgehoben hat, entwickelt S. eine große Anzahl von Sätzen der nichteuklidischen Geometrie, obwohl er schließlich doch die Euklidische Geometrie als die einzig wahre nachweisen will. Vgl. Stäckel und Engel, Die Theorie der Parallellinien von Euklid bis auf Gauß (Leipz. 1895), wo dieses Werk zum größten Teil übersetzt ist. S. spielte auch zuerst blindlings drei Schachpartien gleichzeitig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 362.
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