Salōnä

[479] Salōnä, im Altertum nach der Zerstörung von Delminium (155 v. Chr.) Hauptstadt von Dalmatien, römische Kolonie und ein wegen seiner strategischen Lage und seines Hafens sehr wichtiger Ort. Drei Milieu südwestlich lag das Dorf Spalatum, mit dem prächtigen Palast des aus Dalmatien stammenden Kaisers Diokletian (s. Tafel »Architektur V«, Fig. 11), in dem er seine letzten Jahre verlebte, und seinem Mausoleum. Von den Goten zerstört, blühte S. bald wieder auf, so daß 544 Belisar, 552 Narses von hier aus nach Italien segelten. 639 wurde S. von den Avaren zerstört. – Gegenwärtig befindet sich an der Stelle von S. das zur Stadtgemeinde Spalato gehörige Dorf Salona (serbokroat. Solin), an der Staatsbahnlinie Spalato-Knin, mit (1900) 1667 serbokroat. Einwohnern. Durch die im 19. Jahrh., insbes. seit 1876, vorgenommenen Ausgrabungen sind die alte Stadtmauer, Reste eines Amphitheaters, eines Bades, eines altchristlichen Baptisteriums, einer großen Basilika mit ausgedehntem Friedhof, zahlreiche Grabmäler, Sarkophage etc. bloßgelegt worden. Die meisten Altertümer befinden sich im Museum zu Spalato. Vgl. Jelić und Rutar, Guida di Spalato e Salona (Zara 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 479.
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