Sankt Georgen

[560] Sankt Georgen, 1) Stadt und Luftkurort im bad. Kreis und Amt Villingen, an der Brigach und der Staatsbahnlinie Offenburg-Singen, 864 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Gewerbehalle, Uhren-, Werkzeug-, Werkzeugmaschinen-, Email- und Strohhutfabrikation, Eisengießerei, Holzschnitzerei und (1905) 4019 meist evang. Einwohner. Der Ort besaß ehemals eine Benediktinerabtei, die 1806 aufgehoben wurde, und gehörte bis 1810 zu Württemberg. Vgl. Kalchschmidt, Geschichte des Klosters, der Stadt etc. S. (Heidelb. 1895). – 2) Dorf im bad. Kreis und Amt Freiburg i. Br., an der Staatsbahnlinie Mannheim-Konstanz, hat eine kath. Kirche, Weinbau und (1905) 2409 Einw. – 3) Mineralbad, s. Altötting. – 4) (magyar. Szent-György, spr. ßént djördj) Königliche Freistadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Preßburg, an der Staatsbahnlinie Preßburg-Leopoldstadt, mit Piaristenkloster und Untergymnasium, bedeutender Weinproduktion, Schloßruine (»Weißes Schloß«) und (1901) 3456 meist slowakischen und deutschen (römisch-katholischen, jüdischen und evang.) Einwohnern. In der alten kath. Kirche befindet sich die Gruft des ehemals berühmten Geschlechts der Grafen von St. Georgen und Bösing. In der Nähe ein Schwefelbad. – 5) (kroat. Gjurgjevac) Gemeinde im kroatisch-slawon. Komitat Belovár-Kreutz, mit Schloß, Bezirksgericht und (1901) 13,812 meist kroatischen, römisch-kath. Einwohnern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 560.
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