Satinieren

[623] Satinieren (v. franz. satin, Atlas[glanz]), das Nachglätten des Papiers im Bogen, erfolgte früher durch Schlagen oder Reiben mit einem glatten Zahn oder Stein, dann durch Pressen zwischen polierten Blechplatten oder glatten Preßspänen, später auf der Satiniermaschine, die aus einem Paar eiserner Walzen besteht, ebenfalls zwischen polierten Metallplatten. Für größere Betriebe (Papierfabriken, Buchdruckereien) sind neben diesen Satiniermaschinen hauptsächlich Kalander von der im Artikel »Kalander« beschriebenen Einrichtung aus Papier- und Hartgußwalzen bis zu einer Größe von 14 Walzen sowohl zum S. im Bogen als in der Bahn gebräuchlich. Das S. gibt dem Papier die beim Feuchten verlorne Glätte wieder und wird deshalb auch bei allen Drucken seiner Werke geübt. – Farbiges Papier wird durch Bürsten mit der Hand oder mittels Bürstmaschinen mit drehenden Walzenbürsten satiniert, indem man den farbigen Grundanstrich, dem man sein geschlämmtes Talkpulver zusetzt, nach dem Trocknen bis zum Erscheinen des Glanzes reibt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 623.
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