[5] Schönlein, Johann Lukas, Mediziner, geb. 30. Nov. 1793 in Bamberg, gest. daselbst 23. Jan. 1864, studierte seit 1811 in Landshut, Würzburg, Jena und Göttingen, habilitierte sich 1819 als Privatdozent in Würzburg, ward hier 1820 außerordentlicher und 1824 ordentlicher Professor der Therapie und Klinik sowie dirigierender Arzt am Juliushospital. 1833 ging er als Professor der Klinik nach Zürich und 1839 nach Berlin, wo er auch zum vortragenden Rat im Ministerium und zum Leibarzt des Königs ernannt wurde. 1859 siedelte er nach Bamberg über. S. gründete in Würzburg die sogen. naturhistorische Schule, die zuerst der naturphilosophischen Richtung in der Medizin sich entgegenstellte und die exakte Forschung zu Ehren brachte. Die Heilkunde, insbes. die Lehre von den Krankheiten, suchte S. der Naturgeschichte zu nähern und schuf ein in Klassen, Familien, Gruppen und Arten eingeteiltes System der Krankheiten. Durch seine Entdeckung des Favuspilzes wurde er der Begründer der Lehre von den Dermatomykosen. Einige seiner Zuhörer veröffentlichten aus seinen Vorlesungen: »Allgemeine und spezielle Pathologie und Therapie« (Würzb. 1832, 4 Bde.; 4. Aufl. 1839); »Krankheitsfamilie der Typhen« (Zürich 1840) und »Klinische Vorträge in dem Charitékrankenhaus zu Berlin« (Berl. 1842; 3. Aufl. 184344, 3 Hefte). Er selbst hat diese Schriften nur teilweise anerkannt. 1874 wurde ihm in Bamberg ein Denkmal (von Zumbusch) errichtet. Vgl. Virchow, Gedächtnisrede auf S. (Berl. 1865); Rothlauf, Johann Lukas S. in seinem Leben und Wirken (Bamb. 1874).