Schlechta-Wssehrd

[833] Schlechta-Wssehrd, Ottokar, Freiherr von, Orientalist, geb. 20. Juli 1825 in Wien, gest. daselbst 18. Dez. 1894, Sohn des als Dichter bekannten Franz Freiherrn von S., studierte auf der k. k. orientalischen Akademie, war 1848–60 Dragoman in Konstantinopel, wurde 1861 provisorischer Direktor der orientalischen Akademie, bekleidete 1870–74 den Posten eines Generalkonsuls in Bukarest und wurde einige Jahre später zum bevollmächtigten Minister in Persien ernannt. S. war einer der vorzüglichsten Kenner der persischen und türkischen Literatur. Seine namhaftesten Veröffentlichungen sind: »Der Frühlingsgarten von Dschâmi« (pers. Text mit Übersetzung, Wien 1846); »Der Fruchtgarten von Saadi« (auszugsweise übertragen, das. 1852); »Ibn Jemîns Bruchstücke« (a. d. Pers., das. 1852; 2. Aufl., Stuttg. 1879); »Jussuf und Suleicha« von Firdôsi (deutsch, Wien 1889) und »Moralphilosophie des Morgenlandes« (Übertragungen persischer Gedichte, Leipz. 1892). Sonst schrieb er: »Die osmanischen Geschichtschreiber der neuern Zeit« (Wien 1856); »Die Kämpfe zwischen Persien und Rußland in Transkaukasien seit 1804–1813« (das. 1864); »Die Revolutionen in Konstantinopel in den Jahren 1807 und 1808« (das. 1882). Besondere Beachtung verdient noch das in türkischer Sprache von ihm verfaßte »Europäische Völkerrecht« (Wien 1847–48, 2 Bde.) und »Manuel terminologique français-ottoman« (das. 1870).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 833.
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