Schnalzlaute

[914] Schnalzlaute (engl. Clicks), ihrer Entstehung nach Sauglaute, die bei geschlossenem Kehlkopf hervorgebracht werden. Während bei zivilisierten Völkern die S. nur beim Anrufen der Pferde, bei geräuschvollem Essen oder Küssen, dem sogen. Schmatzen, bei Äußerungen der Ungeduld u. dgl. gehört werden, bilden sie in einigen südafrikanischen Sprachen einen regelmäßigen Bestandteil der Sprache. Die Kaffern besitzen drei verschiedene S., die Hottentotten vier, die Buschmänner mindestens sechs, die auch mehrfach im nämlichen Wort vorkommen können und in wenigen Wörtern ganz fehlen. Die Mundstellung bei Hervorbringung der S. ist die nämliche wie bei der Aussprache des t, k, p, nur wird die hinter der Zunge oder den Lippen eingesperrte Luft eingesogen, anstatt ausgestoßen. Von den Buschmännern gingen sie auf die Hottentotten über; von ihnen haben die Kaffern drei Arten von Schnalzlauten entlehnt. Vereinzelt finden sich S. auch in Sprachen andrer Weltteile, z. B. in nordamerikanischen Indianersprachen, in Guatemala und bei den Negrito der melanesischen Inseln.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 914.
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