Seebär [2]

[250] Seebär (Bare, mundartlich »Welle«), an der Küste der Ostsee eine plötzlich eintretende, mauergleich einherschreitende Flutwoge, die auf weite Strecken hin für längere oder kürzere Zeit ein Schwanken des Meeresspiegels zur Folge hat. Sie tritt ohne jedes Voranzeichen, selbst bei völliger Windstille auf, erhebt sich stellenweise bis zu einer Höhe von 2 m und dringt auch in die Flüsse ein. Die Seebären gehören zu den als Seiches bekannten stehenden Vertikalschwingungen des Spiegels geschlossener Wasserbecken, sie treten im ganzen selten auf. Vgl. R. Credner in den »Beiträgen zur Landeskunde von Vorpommern und Rügen« und im »Jahresbericht der Geographischen Gesellschaft Greifswald«, 1888.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 250.
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