Seidenmalerei

[293] Seidenmalerei, eine auch von Liebhabern viel geübte Art der Malerei auf Seidenstoff, der meist zu Damenfächern verwendet wird. Auf den mit Gummi- oder Zuckerwasser oder Eiweiß bestrichenen Stoff wird die Zeichnung aufgepaust und dann die Malerei bei hellen Stoffen in Wasser-, bei dunkeln in Deckfarben oder auch mit beiden Arten der Technik ausgeführt. Soll der Stoff zu andern Zwecken (Einlagen für Album- und Buchdeckel u. dgl.) bemalt werden, so ist er vor dem Bestreichen glatt auszuspannen. Große Ausdehnung hat die S. in der Kunst Japans. Hier werden große Stücke Seidenstoffe, die später zu Wand- und Bettschirmen, Fenstervorsetzern, Vorhängen u. dgl. verwendet werden, mit oft umfangreichen figürlichen und ornamentalen Malereien geschmückt. Vgl. Jännicke, Anleitung zur Tempera- und Pastelltechnik etc. (Stuttg. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 293.
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