[300] Seiffert, Max, Musikgelehrter, geb. 9. Febr. 1868 in Beeskow a. d. Spree, studierte in Berlin unter Spitta Musikwissenschaft und promovierte daselbst mit einer Arbeit über »J. P. Sweelinck und seine deutschen Schüler« (Leipz. 1891) zum Dr. phil. In den Publikationen der niederländischen Gesellschaft zur Beförderung der Tonkunst gab er die sämtlichen Werke Sweelincks (Leipz., 12 Bde.), A. van Noordts »Tabulaturbuch« und Boscoops »Psalmen«, in den »Denkmälern deutscher Tonkunst« Scheidts »Tabulatura nova«, ausgewählte Werke von Franz Tunder, M. Weckmann und Chr. Bernhard und die Klavierwerke Pachelbels heraus; erzählt überhaupt zu den bedeutendsten gegenwärtigen Vertretern der Musikwissenschaft. Seine »Geschichte des Klavierspiels« (Bd. 1, Leipz. 1899) ist eine gediegene, durchaus selbständige Neubearbeitung des Werkes von Weitzmann. Seit 1904 redigiert S. die Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft. 1907 wurde er zum königlichen Professor ernannt; er lebt in Berlin.