Semipelagianer

[329] Semipelagianer (»halbe Pelagianer«), Bezeichnung einiger Theologen, vornehmlich in der südgallischen Kirche des 5. Jahrh., die, wie Cassianus (s. d.), Faustus von Reji (s. Faustus 2), Vincentius von Lerinum (s. d.) u. a., zwischen Augustinismus und Pelagianismus (s. Pelagianer) so zu vermitteln suchten, daß sie den durch die Sünde des ersten Menschen nur geschwächten Willen als neben der göttlichen Gnade mitwirkend annahmen. Der Semipelagianismus wurde, vornehmlich auf Betreiben des Cäsarius von Arles (s. Cäsarius 2), auf der Synode von Arausio (Orange) 529 verworfen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 329.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: