Senart

[335] Senart (spr. ßenār), Emile, hervorragender Sanskritist, geb. 26. März 1847 in Reims, studierte 1864 bis 1868 in München und unter Benfey in Göttingen, lebt in Paris als Mitglied der Akademie der Inschriften (seit 1882) und Vizepräsident der Societé asiatique Seine Forschungen beziehen sich vorwiegend auf den Buddhismus sowie auf die altindische Epigraphik. In seinem Buch »Essai sur la legende du Buddha« (Par. 1875, 2. Aufl. 1882) versuchte er tiefgreifende Einflüsse von Sonnenmythen auf die Traditionen von Buddhas Leben nachzuweisen. Er veröffentlichte die Paligrammalik des Kaccâyana (Par. 1871) und das große buddhistische Legendenwerk »Mahâvastu« (das. 1882–97, 3 Bde.). Unter dem Titel »Les inscriptions de Piyadasi« (Par. 1881–86, 2 Bde.) gab er eine wichtige Ausgabe der Inschriften des buddhistischen Königs Açoka (s. d.) mit Übersetzung und Erklärung heraus. Historisch wichtig ist seine Schrift »Les castes dans l'Inde« in der Bibliothéque de vulgarisation du Musée Guilmet, (Par. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 335.
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