[339] Senefelder, Aloys, der Erfinder des Steindrucks, geb. 6. Nov. 1771 in Prag, gest. 26. Febr. 1834 in München, betrat anfangs die Bühne und versuchte sich auch als Theaterschriftsteller. Später bestrebte er sich, den Druck von Musiknoten möglichst billig herzustellen, und gelangte dabei zur Erfindung des Steindrucks. Er errichtete mit dem Hofmusikus Gleißner eine Druckerei in München, schloß mit dem Musikalienverleger André in Offenbach ein Abkommen und ging 1799 mit Gleißner nach Offenbach, wo er eine Musikaliendruckerei errichtete, 1800 löste er seine Verbindung mit André und ging nach Wien, um auch dort mit Gleißner eine Musiknotendruckerei zu begründen. Dies geschah im Verein mit v. Hartl, der den Steindruck für seine Kattundruckereien ausnutzen wollte. 1806 errichtete S. mit v. Aretin eine Steindruckerei in München. 1809 wurde er zum Inspektor der für den Druck von Landkarten errichteten königlichen Steindruckerei ernannt. Nachdem er schon die meisten Arten des Steindrucks geübt, gelang ihm 1826 der Druck farbiger Blätter, die den Ölgemälden ähnlich sind, und 1833 der Druck dergleichen auf Stein übertragener Ölgemälde auf Leinwand. 1877 wurde ihm in München, 1892 in Berlin, 1904 in Solnhofen ein Denkmal gesetzt. Er schrieb: »Lehrbuch der Lithographie« (Münch. 1818; franz., Straßb. 1819); »Behandlung des Überdrucks auf der kleinen lithographischen Handpresse« (Münch. 1824). Vgl. Nagler, Aloys S. und Simon Schmidt als Rivalen (Münch. 1862); Ferchl, Geschichte der Errichtung der ersten lithographischen Kunstanstalt in München (das. 1862); Pfeilschmidt, Aloys S. (Dresd. 1877); Scamoni, Aloys S. und sein Werk (Petersb. 1896).