Hartl

[840] Hartl, Heinrich, hervorragender Geodät, geb. 23. Jan. 1840 in Brünn, gest. 3. April 1903 in Wien, studierte 1856–59 an der Technischen Hochschule in Wien, trat 1859 in den österreichischen Militärdienst, machte die Feldzüge von 1864 und 1866 mit und gehörte seit 1869 dem Militärgeographischen Institut in Wien an, in dem er sich als langjähriger Leiter der trigonometrischen Abteilung der geodätischen Gruppe besonders um die Vervollkommnung der Triangulierungen verdient gemacht hat. 1873–75 war er zu topographischen Zwecken in Mazedonien, Rumelien und Bulgarien tätig und führte 1889–96 im Auftrage der griechischen Regierung die Triangulierung und die Anfänge der Landesvermessung Griechenlands durch. 1898 trat er in den Ruhestand und wurde zum Professor der Geodäsie an der Universität Wien ernannt. Die Trassierung des Arlbergtunnels führte er nach dem Projekt des Geologen Wolf aus. Von 1883–96 redigierte er die »Mitteilungen des Militärgeographischen Instituts«. Seine zahlreichen Arbeiten, besonders meteorologischen. magnetischen und geodätischen Inhalts, enthält sein von Sterneck geschriebener Nekrolog in den »Mitteilungen des Militärgeographischen Instituts«, Bd. 23 (1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 840.
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