[351] Sepulvĕda, 1) Juan Ginez de, span. Geschichtschreiber und Humanist, geb. 1490 in Pozo Blanco bei Cordoba, gest. 23. Nov. 1574 in Salamanca, wurde 1536 von Karl V. zum Reichshistoriographen ernannt und lebte abwechselnd zu Valladolid, Cordoba und Madrid, bis er 1557 ein Kanonikat in Salamanca erhielt. Sein Verdienst besteht hauptsächlich in der Verbreitung der klassischen Literatur in seinem Vaterland und in der Bekämpfung des Scholastizismus. In einer lebhaften Kontroverse mit Las Casas (s. d.) verteidigte er besonders durch seinen »Democrates alter« das spanische System der Hörigkeit der Indianer. Sein Hauptwerk sind die »Historiae Caroli V. imperatoris libri XXX«, eine zwar panegyrische, aber doch geistreiche und interessante Biographie, erst 1775 wieder aufgefunden u. auf Veranstalten der königlichen Akademie in Madrid nebst Sepulvedas übrigen Schriften, die bereits 1602 in Köln gesammelt erschienen waren, und seiner Biographie herausgegeben (Madr. 1780, 4 Bde.).
2) Lorenzo de, span. Romanzendichter, Zeitgenosse des vorigen, Verfasser der »Romances nuevamente sacados de historias antiguas de la crónica de España« (Antwerp. 1551, 1566, 1580 u. ö.), die in Durans »Romancero General« aufgenommen sind.