[472] Siloah (heute 'Ain Silwan), im alten Jerusalem (s. d. mit Plan) ein Teich, der von der gleichnamigen salzigen Quelle gespeist ward, lag im SO. der Stadt, am Ausgang des Käsemachertals, noch innerhalb der alten Mauer. Der Platz war heilig wegen der Heilung eines Blinden durch Jesus (Joh. 9,7). Mit der Marienquelle ('Ain Sitti Marjam) oder Gihon steht S. durch einen 533 m langen, unter Hiskia gegrabenen Felsenkanal in Verbindung, in dem 1880 die älteste erhaltene hebräische Inschrift gefunden wurde. Später wurde der Name S. auch auf ein gegenüber am »Berg des Ärgernisses« gelegenes Dorf (arab. Kefr Silwân) übertragen, dessen Bewohner zum Teil in den Höhlen der ehemals hier befindlichen jüdischen Nekropole wohnen.