Simbabye

[477] Simbabye (Simbabwe, Symbabje, Zimbaoé), uralte Ruinenstätte (etwa »steinerne Gebäude«) in Südafrika, Südwest-Rhodesia, Maschonaland (s. Rhodesia), unter 20°16' südl. Br. und 31°10' östl. L., 300 km von Sofala an der Ostküste Südafrikas, südöstlich von Fort Victoria, die schon von den alten portugiesischen Schriftstellern de Barros und dos Santos erwähnt wird, 1871 von K. Mauch neu entdeckt, von ihm sowie Th. Bent, Beuster, Swan, Schlichter, Willoughby, Peters, Hall und Mac Iver beschrieben. Die Ruinen (s. Tafel »Afrikanische Altertümer«, Fig. 10–13) bestehen aus zwei Teilen: auf einem Granithügel (50 m) laufen bis 100 m lange und 10 m hohe Mauern aus behauenen, quaderförmigen, ohne Mörtel zusammengefügten Granitsteinen; die Ruine selbst im Tal, aus demselben Material erbaut, ist ein Rundbau mit zum Teil 8 m hoher Einfassungsmauer von 70 m Durchmesser, in der labyrinthisch verschlungen andre 3 m hohe Mauern liegen und ein 10 m hoher Rundturm sich erhebt. Sie dienten wahrscheinlich Befestigungszwecken für Goldgräbereien und Goldschmelzen, von denen man Überreste und Werkzeuge gefunden hat. Die Araber haben mit S. Handelsbeziehungen unterhalten. Mauch und Beuster sahen in S. das Ophir (s. d.) Salomos, desgleichen Peters. Bent hält Einwanderer aus Arabien, nicht Bantuneger für die Erbauer. MacIver schreibt den Ruinen ziemlich jugendlichen Ursprung zu. Vgl. Mauch, Reisen im Innern von Südafrika 1865–1872 (Gotha 1874); Bent, The ruined cities of Mashonaland (Lond. 1892 u. ö.); Willoughby, A narrative of further excavations at Zimbabye (das. 1893); Peters, Im Goldland des Altertums (Münch. 1902); Hall und Neal, The ancient ruins of Rhodesia (Lond. 1902); Hall, Great Zimbabwe (das. 1903); McIver, Mediaeval Rhodesia (das. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 477.
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