[76] Ophir, eine im Alten Testament genannte Gegend, aus der Salomo auf Schiffen, die in den edomitischen Häfen ausgerüstet wurden, Gold, Sandelholz, Elfenbein etc. holen ließ, um seine Prachtbauten in Jerusalem auszuführen, wurde von den Gelehrten bald nach Vorderasien, bald nach Indien verlegt, dann in Amerika, später an der Ostküste von Asien gesucht. Unter den neuern Forschern legen Mauch, Quatremère, Movers etc. O. an die Sofalaküste in Afrika, Lassen an die Nordwestküste von Ostindien, nahe der Indusmündung, wo der Stamm Abhira den Namen bewahrt haben soll, Sprenger nach Jemen, Keane (»The gold of O.«, Lond. 1901) nach Südarabien unweit Tsafar, K. Peters (»O. and Punt in South Africa«, im »Journal of the African Society«, Bd. 2, das. 1902; »Im Goldlande des Altertums«, Münch. 1902) nach Südafrika bei Simbabje (s. d.), Ed. Glaser (in der Beilage zur »Allgemeinen Zeitung«, 14. Nov. 1901) an den Osten des Persischen Meeres, G. Oppert (»Tharshish und O.«, Berl. 1903) ursprünglich nach dem heutigen Dhofar in Südarabien, später nach den ostafrikanischen Goldländern; doch läßt letzterer die drei Jahre dauernden Seereisen der Schiffe Salomos, deren Ziel in der Bibel nicht genannt wird, nach Indien gehen.