Spermatophōren

[718] Spermatophōren (griech., Samenkapseln, Samenpatronen), Portionen von Sperma (s. Same), die gewöhnlich in den Leitungswegen der männlichen Geschlechtswerkzeuge von einer besondern Hülle umgeben werden.

Spermatophoren: 1 von einem Blutegel (Glossosiphonia complanata); 2 von einem Muschelkrebs (Bairdia mediterranea); 3 u. 4 von zehnfüßigen Krebsen (Galathea squammifera und Porcellana longicornis); 5 von der Feldgrille (Gryllus campestris); 6 von Decticus verrucirosus, einer Heuschrecke; 7 von einer Schnecke (Parmarion Weberi).
Spermatophoren: 1 von einem Blutegel (Glossosiphonia complanata); 2 von einem Muschelkrebs (Bairdia mediterranea); 3 u. 4 von zehnfüßigen Krebsen (Galathea squammifera und Porcellana longicornis); 5 von der Feldgrille (Gryllus campestris); 6 von Decticus verrucirosus, einer Heuschrecke; 7 von einer Schnecke (Parmarion Weberi).

Einfache schlauchförmige S. besitzen z. B. die Regenwürmer, viele Krebse (Fig. 2–4), auch Insekten, während schon bei den Blutegeln S. mit doppelten Wandungen und besondern Einrichtungen für die Entleerung des Samens vorkommen (Fig. 1). Bei manchen Insekten (Heuschrecken und Grillen) finden sich flaschenförmige S. mit eigentümlichen Anhangsorganen (Fig. 5 u. 6). Die S. vieler Schnecken (Fig. 7) und ganz besonders der Tintenschnecken bestehen aus langen Schläuchen mit mehrfachen Behältern und Verschlußapparat. Die S. werden bei der Begattung an oder in den Körper des Weibchens gebracht, woselbst sie durch Öffnen der Hülle an einer vorgebildeten Stelle oder auch durch deren Platzen ihren Inhalt in die weiblichen Leitungswege abgeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 718.
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