Staudinger

[876] Staudinger, Otto, Lepidopterolog, geb. 2. Mai 1830 auf dem Rittergut Großwüstenfelde in Mecklenburg-Schwerin, gest. 13. Okt. 1900 in Luzern, studierte seit 1849 in Berlin Medizin, dann Naturwissenschaft und begann schon damals Sammelreisen zur Erforschung der paläarktischen Schmetterlingsfauna. 1855 ging er nach Sardinien, 1856 nach Island. Weitere Reisen führten ihn nach Spanien, Norwegen, Kleinasien, Nordafrika. Er sandte eigne Sammler nach Mittelasien, dem Amurland, Vorderasien und seit 1870 auch nach Mittel- und Südamerika, Afrika und in das indomalaiische Gebiet. Seit 1859 lebte er in Dresden. Seine Sammlung paläarktischer Schmetterlinge ist die größte und wissenschaftlich bedeutendste, die der Exoten eine der größten der Kulturwelt. 1907 wurden die Sammlungen vom Staat für das Berliner Zoologische Museum angekauft. Sein mit Wocke hergestellter Katalog der Lepidopteren Europas und der angrenzenden Länder (Dresd. 1861) erschien in 2. Auflage u. d. T.: »Katalog der Lepidopteren des europäischen Faunengebietes« (das. 1871) und in 3. Auflage (mit Rebel) als »Katalog der Lepidopteren des paläarktischen Faunengebietes« (Berl. 1901). Außerdem schrieb er neben zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften: »Exotische Schmetterlinge«, 1. Teil: Abbildungen und Beschreibung der wichtigsten exotischen Tagfalter (mit Schatz, Fürth 1885–88, 2. Aufl. 1894–98), 2. Teil: Die Familien und Gattungen der Tagfalter (von Schatz und Röber, das. 1889–92).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 876.
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