[166] Suchum Kalé (Soghum Kala), Hauptort des Bezirks Suchum im russisch-kaukas. Gouv. Kutais, am Schwarzen Meer, hat eine russische, eine kath. Kirche, verfallene türkische Festung, Basar und (1897) 7809 Einw. Der gute und geschützte Hafen hat Dampferverbindung mit Odessa und Batum. Früher sehr ungesund durch Malaria, ist S. nach großen Anpflanzungen von Eukalypten zu einem klimatischen Kurort geworden. Der Ort steht auf den Ruinen des alten griechischen Dioskurias, einer Gründung der Milesier, wurde 1809 von den Russen erobert, aber erst 1829 im Frieden zu Adrianopel von der Türkei abgetreten und erhielt nun ansehnliche Magazine und einen schönen Basar. 1854 wurde es von den Russen bei Annäherung einer englisch-französischen Flottille eiligst geräumt, teilweise zerstört und von den Abchasen, welche die türkische Flagge aufpflanzten, geplündert. Im September 1855 begann Omer Pascha von hier aus die Operationen gegen Tiflis. Im Mai 1877 wurde der Ort abermals von den Türken besetzt, aber, da die beabsichtigte Insurgierung der Bergvölker nicht[166] gelang, im September wieder geräumt und darauf von den Abchasen verbrannt.
Brockhaus-1911: Suchúm · Redut Kalé · Dschifut Kale · Tschufút-Kalé · Dschufut Kale · Kale Sultanie · Kum-Kale
Herder-1854: Suchum-Kale · Sudschuk-Kale
Meyers-1905: Kale Sultanîe · Tschufut Kale · Kale Su · Dschufut Kale · Kalé
Pierer-1857: Suchüm · Sudschuk-Kale · Tschufut-Kale · Topra-Kale · Ada-Kale · Kale · Madschjar-Kale