Susanna

[214] Susanna, Hebräerin zu Babylon, die nach dem apokryphischen Buch »Historie von S. und Daniel« von zwei Ältesten aus Israel, die sie vergebens zu verführen gesucht hatten, des Ehebruchs mit einem Unbekannten angeklagt und zum Tode verurteilt, im letzten Augenblick aber durch die Eingebung und den Scharfsinn des jungen Daniel, des spätern Propheten, errettet wurde. Ihre Geschichte wurde namentlich im 16. Jahrh. vielfach dramatisch behandelt, so von Sixt Birck in Basel (1532), in dem an zahlreichen Orten gegebenen Magdeburger »Schönen Spiel von der S.« (1534), von P. Rebhuhn (1535), von L. Stöckel, Schulmeister zu Bartfeld in Ungarn (1559), Nik. Frischlin (1589), Herzog Heinrich Julius von Braunschweig (1593), Hans Sachs (1557) u. a., in neuerer Zeit von K. L. Werther (1855). Vgl. Brüll, Das apokryphische Susannabuch (Frankf. 1877); Pilger, Die Dramatisierungen der S. im 16. Jahrhundert (Halle 1879). Bilder der S. im Bade gibt es von Tintoretto, Altdorfer, Rubens, Rembrandt, Böcklin u. v. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 214.
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