Szapáry

[259] Szapáry (spr. ßápārj), Julius, Graf, ungar. Staatsmann, geb. 1. Nov. 1832, gest. 20. Jan. 1905 in Abbazia, ward 1861 Deputierter für Szolnok und in rascher Karriere Ministerialrat im Ministerium des Innern und Staatssekretär im Kommunikationsministerium (August 1870), welcher Stellung er aber schon im Mai 1871 entsagte, um dann 5. März 1873 Minister des Innern zu werden. Dann übernahm er bei der Rekonstruktion des Ministeriums Tisza im Dezember 1878 das Finanzportefeuille, das er bis zum Februar 1887 innehatte, später das Portefeuille des Ackerbaues und war von März 1890 an Tiszas Stelle bis 1892 Ministerpräsident. Danach präsidierte er wiederholt dem seit 1897 autonomen Katholikenkongreß und erhielt 1900 die Würde des Tavernicus. Ihn überlebte die Lex Szapáry, welche die Verstaatlichung der Komitatsbeamten und Komitate in einem einzigen Paragraphen grundsätzlich festlegte. Vgl. »Graf Julius S. an der Spitze Ungarns« (Leipz. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 259.
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