Tabōra

[275] Tabōra, Bezirk in Deutsch-Ostafrika, die Landschaft Uniamwesi (s. d.) zum größten Teil umfassend, mit (1906) 500,000 Einw. (darunter 44 Europäer, 70 Araber, Belutschen, Inder und Syrer). Der gleichnamige Bezirksort (1242 m ü. M.), unter 5°1' südl. Br., ist wichtiger Stützpunkt der Deutschen im Innern und Knotenpunkt aller Karawanenstraßen nach dem Viktoria- und Tanganjikasee, von letzterm 300, von Saadani 657 km entfernt, in feuchter, ungesunder Talmulde, mit 40,000 Einw., die in drei, über zwei Stunden sich hinziehenden Orten (Sokoni, Ruffita-Ngambo und Kihara) leben. T. ist Post- und Telegraphen- sowie Missionsstation. Das Klima weist sehr große Temperaturschwankungen auf; in der Regenzeit (821 mm Jahresniederschlag), die vom November bis Mai dauert, ist die Steppe teilweise überschwemmt, in der trockenen Zeit verdunstet das Wasser so schnell, daß Wassermangel eintritt. Der fruchtbare Boden der Umgebung erzeugt alle Feld- und Gartenfrüchte Ostafrikas; auch der Viehstand ist nicht unbedeutend. Im Bezirk T. liegen die Missionsstationen Kilimani-Urambo der evangelischen Brüdergemeinde und die kath. Stationen Uschirombo, Msalala und Ndala.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 275.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika