Steppe

[940] Steppe (v. russ. stepj, »flaches, dürres Land«), in der Erdkunde Bezeichnung für ausgedehnte Ebenen, die nur mit Gras und Kräutern bewachsen sind oder wegen Mangels an Bewässerung keinen Anbau gestatten (vgl. Ebene). Die Steppen stellen mannigfaltigste Übergänge zu den Wüsten (s. d.) dar und sind entweder Salzsteppen, deren kahler Boden effloreszierendes Salz und magere Vegetation von Salzpflanzen trägt, oder mit Gerölle bedeckte Steinsteppen (Kies- und Felssteppen) oder eigentliche Grassteppen (Lehm- und Sandsteppen), die sich nach dem Regen mit einem dichten und einförmigen Pflanzenteppich überziehen; auch die mit Flechten und Moosen überzogenen Sumpfsteppen (Tundren, s. d.) sind hierher zu rechnen. Vgl. Steppenflora und Steppenfauna. Die Steppen kommen unter verschiedenen Namen in allen Kontinenten vor, in Europa, besonders in Ungarn (Pußten) und im südlichen Rußland; auch die Heiden im nordwestlichen Deutschland und die Landes im südwestlichen Frankreich sind Steppen; in Nordamerika heißen sie Savannen und Prärien, in Südamerika Llanos und Pampas etc. Vgl. A. v. Humbold, Über die Steppen und Wüsten (in den »Ansichten der Natur«).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 940.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: