Tachau

[277] Tachau, Stadt in Böhmen, 483 m ü. M., an der Mies und der Lokalbahn Plan-T., Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Dechanteikirche (von 1329), ein Franziskanerkloster mit Kirche (1451), alte Stadtmauern mit Türmen, ein Schloß des Fürsten Windisch-Grätz mit schönem Park, ein Denkmal Josephs II., eine Fachschule für Holzbearbeitung, eine Tabakfabrik, Bierbrauerei, mehrere Perlmutterknopffabriken, eine Schirmstockfabrik, Drechslerei und Holzwarenerzeugung, Akkumulatorenfabrik, Elektrizitätswerk, ein Bezirkskrankenhaus und (1900) 5482 deutsche Einwohner. Westlich im Hochwalde des Böhmerwaldes die schön gelegene Sommerfrische Heiligen mit Schloß des Fürsten Windisch-Grätz u. Villen. Bei T. siegte der Hussit Prokop d. Gr. 2. Aug. 1427 über ein deutsches Kreuzheer. Vgl. Stocklöw, Geschichte der Stadt T. (Tachau 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 277.
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