[305] Tanga, Bezirksamt im nördlichen Teil von Deutsch-Ostafrika (s. d.), 5100 qkm mit (1903) 57,000 Einw., unter ihnen 164 Europäer (122 Deutsche) und gegen 300 arabische und indische Kaufleute. Sie haben zumeist ihren Sitz in dem gleichnamigen Bezirksort T., Hafenplatz am Südufer der Tangabai, vor der die Tangainsel liegt, gegenüber der Insel Pemba, unter 5°4' südl. Br., mit (1903) 11,166 (nach andern Angaben 8000) Einw. T., um 1888 noch ein Hüttenhaufen, ist ein wichtiger Punkt geworden mit 78 steinernen und etwa 800 andern Häusern, regelmäßigen, nachts erleuchteten Straßen und Bezirksamt, Lazarett, Schulhaus, Kasernen, Gefängnis, Haus der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft, Gasthöfen, Apotheke u. a. Es ist Dampfer- und Hauptzoll-, Post- und Telegraphenstation und hat sich besonders gehoben seit Eröffnung der Usambara-Eisenbahn, deren Direktion hier ihren Sitz hat. Im Betrieb ist die Strecke T.-Korogwe-Mombo (129 km). Die evangelische und die katholische Mission ist von hier aus tätig. In der Nähe haben die Deutsche Tanga-Plantagen-Gesellschaft, die Westdeutsche Handels- und Plantagengesellschaft und die Firma Potini Pflanzungen (Agaven) angelegt. Vgl. Kaerger, Tangaland (Berl. 1892), und Literatur bei Artikel »Deutsch-Ostafrika«.
Meyers-1905: Tanga [1]