[318] Tapezierbiene (Blattschneider, Megachile Latr.), Gattung der Hautflügler aus der Familie der Bienen (Apidae), Insekten mit sehr breitem Kopf, stumpfer Unterlippe, sehr langer, säbelförmiger Kieferlade und kurzen, zweigliederigen Tastern; zahlreiche, über alle Erdteile verbreitete Arten, die ihre Nester in Baumlöcher, Mauerspalten, Erdhöhlen etc. bauen und aus Blattstücken fingerhutförmige, aneinander gereihte Zellen fertigen. Die gemeine T. (M. centuncularis, s. Tafel »Hautflügler II«, Fig. 3), am Mittelleib braungelb und schwärzlich, am Hinterleib fast kahl, nur vorn mit graulichen Zottenhaaren, mit weißen, oft unterbrochenen Bändern und am Bauch mit rotbraunen Sammelhaaren, fliegt in Europa und Nordamerika und baut ihr Nest in Baumlöcher, die sie zurechtnagt und mit ausgeschnittenen Blattstückchen, besonders von Rosen, tapeziert. Sie füllt die Zellen mit Honig, legt in jede ein Ei und verschließt sie mit einem Blattstück. Die entwickelte Larve spinnt ein Gehäuse, überwintert, und im nächsten Frühjahr schlüpft die Biene aus.