Taxodĭum

[361] Taxodĭum Rich. (Taxodie, Sumpfzypresse, Sumpfzeder, Eibenzypresse), Koniferengattung der Taxodineen, große, dickstämmige Bäume mit eirund-länglicher Krone, zerstreut stehenden Ästen, lineal-nadelförmigen, häutigen, hellgrünen Blättern, die zweizeilig gescheitelt an kurzen Zweigen stehen, mit diesen scheinbar ein gefiedertes Blatt darstellen und im Herbst oder nächsten Frühjahr mit den kurzen Zweigen als Ganzes abfallen, monözischen Blüten und rundlichen, nicht großen Fruchtzapfen am Ende verkürzter Äste. Von den zwei nordamerikanischen Arten ist T. distichum Rich. (virginische Sumpfzypresse, Baldzypresse, s. Tafel »Koniferen I«, Fig. 8) ein 30–40 m hoher Baum mit wagerecht stehenden Hauptästen; von den nahe der Oberfläche des Bodens verlaufenden Wurzeln erheben sich besonders an sumpfigen Orten kegelförmige, innen hohle bis meterhohe Auswüchse. Der Baum findet sich in den östlichen und südlichen Staaten von Nordamerika, besonders auf sumpfigem Boden und an Flußufern, und wird bei uns als einer der schönsten Bäume kultiviert. Er liefert sehr geschätztes Holz (weißes Zedernholz), Harz und Terpentin, die Wurzelauswüchse werden von den Indianern zu Bienenkörben benutzt. In der Tertiärzeit war der Baum sehr weit, auch in Europa verbreitet. T. mexicanum Carr. (mexikanische Sumpfzypresse, Sabino), dessen Blattzweige erst im zweiten Jahr abfallen, bildet in Mexiko zwischen 1600 und 2300 m Seehöhe große Wälder. Das Alter der »Zypresse des Montezuma« bei Oaxaca, von 40 m Höhe und 30 m Stammumfang, angeblich schon von F. Cortez bewundert, schätzte De Candolle auf 6000, Humboldt auf 4000 Jahre.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 361.
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