Tertulliānus

[431] Tertulliānus, Quintus Septimius Florens, Kirchenschriftsteller, geb. um 160 in Karthago, gest. daselbst nach 220, war in seiner Vaterstadt als Rhetor und vielleicht als Sachwalter tätig. Um 190 trat er zum Christentum über. Von strenger Denkungsart, heftigem Charakter und reicher, oft wilder Phantasie, ward er schließlich der Richtung der Montanisten (s. d.) zugeführt. Seine Schriften, apologetischen, polemischen und disziplinarischen Inhalts, reich an Gedanken, aber vielfach dunkel und in dem rauhen afrikanischen Stil abgefaßt, wurden von Öhler (Leipz. 1853, 3 Bde.) herausgegeben und von Kellner (Köln 1882, 2 Bde.) übersetzt. Eine neue Ausgabe von Reifferscheid, Wissowa und Kroymann ist im Erscheinen begriffen (Wien 1890 ff., bisher 2 Bde.). Vgl. Neander, Antignostikus, Geist des T. (2. Aufl., Berl. 1849); Hauck, Tertullians Leben und Schriften (Erlang. 1877); Nöldecken, Tertullian (Gotha 1890); Guignebert, Tertullien (Par. 1901); A. d'Alès, La théologie de Tertullien (das. 1905); Adam, Der Kirchenbegriff Tertullians (Paderb. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 431.
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