[443] Teuerdank, historisch-allegorische Dichtung, deren Erfindung durchaus und deren Ausführung zum großen Teil vom Kaiser Maximilian I. (s. Maximilian 1) herrührt, deren endgültige Gestaltung jedoch Melchior Pfinzing (s. d.), dem Geheimschreiber des Kaisers, zum Urheber hat. Das Gedicht (»Die geuerlichkeiten vnd eins teils der geschichten des loblichen streytparen vnd hochberümbten Helds vnd Ritters Herr Tewrdanckhs«) zuerst erschienen Nürnberg 1517,[443] dann oft gedruckt; neuere Ausgaben sind die von Haltaus (Quedlinb. 1836) und Goedeke (Leipz. 1878). Es erzählt in steifen Versen und nüchternem Stil eine Reihe von Jagd-, Turnier- und Kriegsabenteuern, die der Kaiser erlebt hat und die in Verbindung mit seiner Werbung um Maria von Burgund zu einer von allegorischen Motiven durchsetzten Brautfahrt des Helden T. ausgestaltet worden. Schlüssel zu den in den Allegorien versteckten Namen gaben Pfinzing und Sebastian Frank in ihrer »Chronik« (Bern 1539). Die erste Ausgabe des Werkes ist wertvoll durch ihre typographische Ausstattung und die trefflichen, zum Teil von H. Schäufelin gefertigten Holzschnitte (Faksimileausgabe durch die Holbein Society in London 1884) und im »Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Kaiserhauses«, Bd. 8 (Wien 1887). Später erfuhr der T. verschiedene Umarbeitungen, die erste von Burk. Waldis (Frankf. 1553). Vgl. Bürger, Beiträge zur Kenntnis des T. (Straßb. 1902).