Tillier

[554] Tillier (spr. tiljé), Claude, franz. Romanschreiber, geb. 10. April 1801 in Clamecy, gest. 18. Okt. 1844 in Nevers, begann 1830 als freisinniger Publizist und schrieb eine Reihe für ihre Zeit einflußreicher politischer Flugschriften (hrsg. von Gérin: »Pamphlets, 1840–1844«, Par. u. Nevers 1906). Das einzige Werk aber, das ihn überlebt hat und noch heute gelesen wird, ist der komische Dorfroman »Mon oncle Benjamin« (1843; mit biographischer Vorrede hrsg. von L. Descaves, Par. 1906; deutsch von Pfau, 5. Aufl., Stuttg. 1904; von Burkhart in Meyers Volksbüchern, u. a.), der das französische Landleben unmittelbar vor der Revolution mit einem sehr gefunden, wenn auch etwas derb-realistischen Humor schildert. Vgl. M. Gérin, Études sur Claude T. (Par. u. Nevers 1902); »Lettres et documents sur C. T.« (Nevers 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 554.
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