Totenfest

[636] Totenfest, das feierlich begangene Andenken der Toten. In der ältesten Zeit pflegten die Freunde und Verwandten eines Toten eine jährliche Gedächtnisfeier durch Gebet und Opfer zu begehen. Der um 993 entstandene Gebrauch der Cluniacenser Mönche, nach der jährlichen Gedächtnisfeier für alle Heiligen eine solche für alle armen Seelen zu begehen, fand bald die Approbation der Päpste und Einführung in der Gesamtkirche (s. Allerseelen). Die griechische Kirche bestimmte hierfür die Sonnabende der 2., 3. und 4. Fastenwoche und den Sonnabend vor Pfingsten, die russische außerdem zum Gedächtnis aller im Kriege gefallenen Soldaten den 21. Oktober. Die protestantische Kirche feiert das T. am letzten Sonntag des Kirchenjahrs.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 636.
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