Ulmazeen

[882] Ulmazeen (Rüsterartige, Ulmengewächse), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Urtizinen, Bäume und Sträucher mit zweizeiligen, einfachen, fiedernervigen, am Grund asymmetrischen Blättern, abfallenden Nebenblättern und mit zwitterigen oder durch Fehlschlagen eingeschlechtigen Blüten, die meist in Büscheln aus seitenständigen Knospen hervorkommen. Die Blütenhülle in krautartig, grün oder bräunlich, fast glockenförmig, mit vier- oder fünf-, bisweilen achtspaltigem Saum. Die meist in der gleichen Anzahl vorhandenen Staubgefäße sind im Grunde der Blütenhülle, den Abschnitten derselben gegenüberstehend, angeheftet. Der Fruchtknoten ist oberständig, aus zwei Karpellen gebildet, zwei- oder einfächerig, mit einer hängenden, anatropen Samenknospe in jedem Fach. Die zwei abstehenden Griffel sind an der Innenseite mit den Narbenpapillen besetzt. Der Fruchtknoten entwickelt sich zu einer nüßchen- oder steinfruchtartigen, bisweilen ringsum geflügelten Schließfrucht, die durch Fehlschlagen stets einfächerig und einsamig ist. Der Same hat eine häutige Schale, kein Nährgewebe und einen geraden Embryo mit flachen Kotyledonen und kurzem, nach oben gekehrtem Würzelchen. Die Familie zerfällt in die Unterfamilien der Ulmoideen, deren Früchte nußartig sind (Gattungen: Ulmus, Planera) und der Celtidoideen (Celtis) mit Steinfrüchten. Die aus ca. 130 Arten bestehenden U. sind über die gemäßigte Zone der nördlichen Halbkugel verbreitet. Vertreter der jetzt lebenden Gattungen Ulmus, Planera und Celtis kommen auch fossil in zahlreichen Blätterabdrücken in Tertiärschichten vor. Manche sind als Holzpflanzen und Zierbäume bemerkenswert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 882.
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