[884] Ulrike Eleonore, Königin von Schweden, Tochter Karls XI., geb. 2. Febr. 1688 in Stockholm, gest. daselbst 5. Dez. 1741 ohne Leibeserben, war 1713 und 1714 als Vizeregentin ihres Bruders Karl XII. tätig. Seit 1715 mit dem Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel vermählt, wußte sie nach dem Tod ihres Bruders (1718) den Ausschluß Karl Friedrichs von Holstein-Gottorp, des Sohnes ihrer ältern Schwester Sophie, von der Thronfolge und ihre eigne Wahl zum »König« von Schweden (3. Febr. 1719) durchzusetzen. Doch hatte sie vorher auf die Souveränität verzichten, den Reichsständen das Recht der Königswahl zuerkennen und die von ihnen entworfene neue Verfassung (»Regierungsform«) unterzeichnen müssen. Am 11. März 1720 legte sie die Krone zugunsten ihres Gemahls nieder, der am 4. April als Friedrich I. (s. d. 79) den Thron bestieg. Vgl. Malmström, Sveriges politiska historia 17181772, Bd. 1 (2. Aufl., Stockh. 1893).