Vanillīn

[1006] Vanillīn (Vanillenkampfer) C8H8O3 oder C6H3(OCH3).OH.HCO findet sich weitverbreitet im Pflanzenreich, besonders in den Vanilleschoten, oft in seinen, nadelförmigen Kristallen (1,3–2,75 Proz.), auch in Siambenzoe, Guajakharz, Runkelrübenrohzucker etc. Es kann künstlich dargestellt werden aus Eugenol, Coniferin und aus Guajakol des Buchenholzteers. V. bildet farblose Kristalle, die stark nach Vanille riechen und heiß schmecken. Es ist leicht löslich in heißem Wasser, in Alkohol und Äther, schmilzt bei 80°, sublimiert, reagiert sauer, bildet kristallisierbare Salze und wird durch Salpetersäure zu Oxalsäure oxydiert. Es ersetzt sehr gut die Vanille in der Schokoladenfabrikation und Konditorei; 10 g V. leisten ebensoviel wie 500 g feinste Bourbonvanille, deren Aroma indes haftender ist. Vanillinzucker, Zuckerpulver mit 2 Proz. V., wird in Konditorei und Küche benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 1006.
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