Verstählen

[109] Verstählen, weiches Eisen auf der Oberfläche in Stahl verwandeln, geschieht durch die sogen. Einsatzhärtung (vgl. Einsetzen), auch durch Eintauchen von weißglühendem Schmiedeeisen in dünnflüssig geschmolzenes Roheisen, durch Bestreuen und Einreiben des glühenden Eisens mit Blutlaugensalz, Cyankalium oder durch Behandeln mit kohlenstoffhaltigen Gasen, wie Leuchtgas, Petroleumdampf (dies besonders bei Panzerplatten aus Nickelstahl) und Ablöschen. V. (Aufstählen, Vorstählen) nennt man auch das Anschweißen von Stahl an Schmiedeeisen zur Verarbeitung auf Werkzeuge etc., endlich das galvanische Überziehen von Kupfer mit Eisen, das besonders auf gestochene Kupferplatten angewendet wird, um diese beim Druck weniger abzunutzen. Die zu verstählende Platte wird am Kupferpol, eine Eisenplatte am Zinkpol in eine Lösung von schwefelsaurem Eisenoxydulammoniak getaucht. Der Überzug ist fast silberweiß, spiegelglänzend, sehr hart und kann nach der Abnutzung (bis 15,000 Abdrücke) erneuert werden. Vgl. Hartmann, Das Verzinnen, V. etc. (5. Aufl., Wien 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 109.
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