Verviers

[116] Verviers (spr. werwjĕ), Hauptstadt eines Arrondissements in der belg. Provinz Lüttich, an der Vesdre, die sie in die obere und untere Stadt teilt, und durch einen Kanal mit dem Bassin der Gileppe verbunden (s. Vesdre), ist Grenzstation der Rheinisch-Belgischen Eisenbahn (Linie Aachen-Lüttich), hat eine schöne Kirche (1834–38), ein interessantes Rathaus, ein Theater und (1906) 48,735 Einw., die Tuch- und Kasimirfabrikation, Kammgarnspinnerei, Wollkratzenfabrikation, Wollfärberei und Spinnerei, Seifensiederei, Gerberei, Metallgießerei, Zink- und Bleiwalzwerke, Maschinenbau, Bierbrauerei betreiben. V. hat ein Athenäum, Staatsmittelschulen für Knaben und Mädchen, eine Handwerkerschule, ein Lehrerseminar, eine öffentliche Bibliothek und ist Sitz eines Tribunals erster Instanz und eines Handelsgerichts. In der Umgegend baut man viel Tuchmacherkarden und gewinnt Walkererde. V. ist Geburtsort des Geigers Vieuxtemps. Vgl. Rensonnet, Nouveau guide de V. (Verviers 1886); Lejear, Histoire de la ville de V. 1814–1830 (das. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 116.
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