[157] Vieuxtemps (spr. wjötāng), Henri, Violinspieler und Komponist, geb. 20. Febr. 1820 zu Verviers in Belgien, gest. 6. Juni 1881 in Mustafa bei Algier, erhielt seine Ausbildung in Brüssel durch Bériot, trieb 183334 in Wien 'unter Sechter, später in Paris unter Reicha Kompositionsstudien und machte sich schnell einen Namen als glänzender Konzertspieler. 184652 war er in Petersburg als Kammervirtuos und Soloviolinist angestellt, ließ sich 1866 in Paris nieder, folgte jedoch 1870 einem Ruf als Lehrer an das Brüsseler Konservatorium, wo er mit größtem Erfolg wirkte, bis er 1873 durch eine Lähmung der linken Hand genötigt war, seine Entlassung zu nehmen. Seine Kompositionen (6 Konzerte, Phantasien, Kapricen, Etüden etc., auch Kammermusik) gehören durchaus der virtuosen Literatur, stehen aber für Konzert- und Studienzwecke noch im Ansehen. Seine Gattin Josephine Eder, geb. 15. Dez. 1815 in Wien, gest. 29. Juni 1868 in La Celle St.-Cloud bei Paris, war eine vortreffliche Klavierspielerin. Seine Biographie schrieben Kufferath (Brüssel 1883) und Radoux (Lüttich 1891).