Vittorĭa, Tommaso Ludovico da

[198] Vittorĭa, Tommaso Ludovico da (eigentlich Vict ori a), Komponist, geb. um 1540 zu Avila in Altkastilien, ging in jungen Jahren nach Rom, wo er sich unter Leitung seiner in der päpstlichen Kapelle wirkenden Landsleute Escobedo und Morales sowie durch das Studium der Werke Palestrinas ausbildete und 1573 als Kapellmeister am Collegium germanicum angestellt wurde. Nachdem er später noch in gleicher Eigenschaft an der Apollinariskirche gewirkt hatte, begab er sich in sein Vaterland zurück, wo er als Kaplan des Königs um 1613 gestorben ist. Von allen Komponisten des 16. Jahrh. steht keiner Palestrina so nahe wie V. Unter seinen Werken (4–8stimmige Messen, 6–12stimmige Motetten, ein Magnifikat, ein Chormorgenoffizium) ragt das Totenamt für die Kaiserin Maria hervor. Eine Gesamtausgabe seiner Werke veranstaltet Felipe Pedrell (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 198.
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