Wechselbalg

[451] Wechselbalg, ein Kind, das angeblich einer Wöchnerin statt des ihrigen, das ihr entführt wird, untergeschoben worden. Nach nordeuropäischem Volksglauben stammt der W. von den Zwergen (Unterirdischen) oder Nixen (oder von Hexen und dem Teufel). Mißgestaltet, namentlich mit großem Kopf oder einem Kropfe (deshalb auch Kielkropf), mehr grunzend als schreiend, ist er unersättlich. Wunderliche Mittel (Wasser in Eierschalen über Feuer kochen), dann auch Streichen des Wechselbalgs mit Ruten bewirken, daß die Zwerge etc. ihr Kind wieder nehmen und das richtige zurückbringen. Über den mythischen Ursprung dieses Aberglaubens vgl. W. Schwartz, Der Ursprung der Mythologie, S. 253 (Berl. 1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 451.
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