[647] Wilhem, Guillaume Louis (Bocquillon, spr. bockijong, genannt W.), Gesanglehrer, geb. 18. Dez. 1781 in Paris, gest. daselbst 26. April 1842, erhielt seine Ausbildung im Pariser Konservatorium, wurde dann Repetent der Mathematik und Musiklehrer an der Kriegsschule in St.-Cyr und ließ sich 1806 in Paris nieder, wo er sich insbes. durch seine Kompositionen von Bérangers Gedichten einen Namen machte. Seit 1810 als Gesanglehrer am Lycée Napoléon (dem nachmaligen Collège Henri IV) angestellt, machte er sich durch Übertragung der Lancasterschen Methode auf den Musikunterricht verdient (Methode W.) und wurde 1819 mit der Organisation des Musikunterrichts in allen Elementarschulen, 1839 mit der Aussicht über den gesamten Schulgesangsunterricht betraut. Seine Methode hat er in mehreren Schulbüchern niedergelegt (»Méthode élémentaire etc.«, Par. 1835; »Manuel musical etc.«, das. 1836, 2 Bde. u. a.).
Meyers-1905: Bocquillon-Wilhem