Wjernoje

[708] Wjernoje (Wjernyi, Kirgis-Almaty), Hauptstadt der russisch-zentralasiat. Provinz Semiretschensk, Generalgouvernement Turkistan, und des Kreises W. (53,164 qkm mit [1897] 224,868 Einw., Kirgisen, Tarantschen, Dunganen), am Nordabhang des Transilensischen Alatau und an der Almatinka, einem linken Nebenfluß des Ili, aus Holz erbaut, mit wenigen Backsteinbauten, darunter die Paläste des Gouverneurs und des Erzbischofs, das Gymnasium, ist Sitz des Gouverneurs und griechischen Erzbischofs, besitzt 4 russische Kirchen, mehrere Moscheen, israelitische Bethäuser, Knaben- und Mädchengymnasium, Schule für Obstbau und Seidenraupenzucht, Bibliothek, Bank und (1897) 22,837 Einw., die aus den verschiedensten Völkerschaften bestehen, meist der griechisch-orthodoxen Kirche angehören und eine lebhafte Industrie (14 Fabriken) und Handel betreiben. In der Umgegend große Pflanzungen von Apfel- und Aprikosenbäumen. Der 1855 an der Stelle des alten Almaty als Festung gegen die Karakirgisen gegründete Ort litt 1887 stark durch Erdbeben. Es ist eine Eisenbahn geplant, die von Taschkent, W. berührend, über Semipalatinsk nach einer Station der Sibirischen Bahn in der Gegend von Tomsk führen soll.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 708.
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