Zapon

[853] Zapon, Lösung von Zelluloid in Amylacetat und Aceton, ein farbloser, dickflüssiger Lack von eigentümlichem, an Fruchtäther erinnerndem Geruch, liefert einen farblosen, durchsichtigen, nicht spröden, aber sehr harten, kaum mit dem Fingernagel ritzbaren Überzug, der sich biegen läßt, ohne abzuspringen oder rissig zu werden, sich auch nach längerer Zeit nicht trübt und stets seine Durchsichtigkeit behält. Der Lack läßt die Oberfläche des Gegenstandes, der damit überzogen wurde, ganz unverändert erscheinen; er haftet auf Holz so gut wie auf Metall und kann mit Wasser und Seife gewaschen werden. Beim Auftragen werden die Gegenstände etwas erwärmt und an einem mäßig warmen Orte getrocknet. Alle in den genannten Flüssigkeiten löslichen Farbstoffe eignen sich zum Färben des Lackes, der dadurch nichts von seiner Durchsichtigkeit verliert. Man setzt aber auch unlösliche Farbstoffe zu, um einen undurchsichtigen Überzug zu erhalten, z. B. auf Glühlampen. In Archiven benutzt man Z., um zerfallendes Papier und Pergament vor Verfall zu schützen. Auch Holzstoffpapier kann dadurch dauernd haltbar gemacht werden. Vgl. Posse, Handschriftenkonservierung (Dresd. 1899); Schill, Anleitung zur Erhaltung und Ausbesserung von Handschriften durch Zaponimprägnierung (das. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 853.
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